Agenturwahl – der Klassiker oder Neues wagen?

Die Live Kommunikationsbranche ist ein aufregendes und höchst spannendes Feld.
Und doch gibt es Veranstaltungen und Messen, die jedes Jahr aufs Neue auf der Agenda erscheinen und eine gewisse Routine mit sich bringen.
Dann stellt sich die Frage – wagen wir neue Wege und nehmen den eventuell holprigen Pfad eines Pitchs auf uns, oder bleiben wir bei altbewährtem und bekanntem?

Viele große Unternehmen entscheiden sich häufiger dazu, eine Inhouse Agentur zu gründen, um Kosten zu sparen, aber vor allem um das Markenverständnis zu fördern und das Wissenstransfer zu beschleunigen.
Eine Inhouse Agentur kennt die Anforderungen des Unternehmens detailliert und benötigt keine Einarbeitung in die CI. Die Strukturen sind klar und deutlich und eine weitestgehend stolperfreie Arbeitsweise wird gewährleistet.
Und doch birgt dies auch Gefahren. Eingeschlagene Pfade werden eventuell nicht mehr verlassen und früher oder später geht der Blick über den Tellerrand verloren. Manchmal ist das Stolpern auch nützlich, um einen neuen Blickwinkel auf die Herausforderung zu bekommen.

Dies ist auch bei der Arbeit mit Stammagenturen der Fall.
Natürlich bietet es sich an, bei immer wiederkehrenden Projekten, mit eben dieser zusammen zu arbeiten, da sich hier ein großes Wissenspotential angesammelt hat. Arbeitsabläufe sind routiniert und die Auswahl von Subunternehmern keine neue Herausforderung.
Und doch bietet auch eine regelmäßig stattfindende Messe, wie zum Beispiel die BAUMA oder die IAA, eine Möglichkeit der Neupositionierung. Die Welt und auch die Produktzyklen werden immer schnelllebiger, darum muss sich auch das Bild des Unternehmens ändern bzw. anpassen können.

Nachteil bei der neuen Agentur oder dem Pitch ist natürlich, dass der Aufwand der hierfür betrieben werden muss, unvergleichbar höher ist. Nicht nur, dass das Unternehmen genau definieren muss, was es will, um einen vergleichbaren Pitch überhaupt zu realisieren, so müssen auch die Agenturen einen hohen Aufwand betreiben, um sich in die Arbeit und die Philosophie des Unternehmens einzuarbeiten. Die Inhouse- bzw. Stammagentur hingegen sitzt an der Quelle und weiß, welche Hebel sie für welche Prozesse betätigen muss.

Und doch kann eine neue Agentur für den nötigen frischen Wind sorgen, denn sie hat die Möglichkeit aus einem großen Pool an Ideen zu schöpfen. So fließen Erfahrungen mit anderen Kunden ein und dies kann dabei helfen, neue Wege aufzuzeigen.
Meist ist der Ideenpool gerade bei Neukunden immens groß und eine hohe Motivation wird bei den Kreativen hervorgerufen. Dieser Aspekt ist nicht zu unterschätzen.

Doch vielleicht muss man auf nicht auf Beides verzichten. Immer öfter werden auch wir für Teilbereiche angefragt. Manchmal braucht es nur kleine neue Impulse um eine Neuerung zu schaffen.  So können Unternehmen bei den jährlichen Standards auf ihre Stamm- bzw. Inhouse Agenturen bauen und konzeptionell oder auch in Teilen der Umsetzung, neue Wege gehen.

Die goldene Mitte scheint also, wie so oft, der passende Weg zu sein. Beleuchten Sie als Unternehmen Ihre Projekte einmal ganz genau und überlegen Sie, welche Aspekte eine mögliche Neuerung benötigen, um auch in Zukunft erfolgversprechend zu sein.
Vielleicht können ein oder zwei externe Experten, platziert an der richtigen Stelle des Teams, neue Perspektiven im bekannten Standard schaffen.